Herzlich willkommen
beim Trier Forum e.V., dem Forum für kritische Bürger, die sich für sinnvolle Bewahrung, behutsame Erneuerung und Entwicklung der Stadt Trier und ihres Umlandes einsetzen wollen: Denn unsere Stadt, unsere Gemeinde, das sind wir. Wieweit wir uns mit Trier und der Region in Geschichte und Gegenwart identifizieren können, wird wesentlich mitbestimmt durch die gebaute Umwelt. Wir setzen uns ein für Bewahren und Erneuen. Für effektive Denkmalpflege ebenso wie für qualitätvolles zeitgenössisches Bauen.
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Der Blick aufs Theater „von vorne”
Der Standort des Theaters an seiner heutigen Stelle ist der zweite, im Meinungsbild von 1962 wohl der zweitbeste nach dem eigentlich vorgesehenen Patz an der Weberbach im westlichen Bereich der Kaiserthermen. Aus heutiger Sicht kann man dazu zwei Tatsachen feststellen. Erstens ist das Theater am Augustinerhof ganz nahe ans römische Zentrum gerückt. Die planenden Architekten Graubner/Müller formulierten schon damals: ”An der neuen Stelle, an der wir heute den Grundstein versenken, ist der Theaterbau mehr in das Herz der Stadt gerückt und damit mehr in das Leben ihrer Bürger eingebaut”.1
Das ist inzwischen auch eine positive Erfahrung in der Bevölkerung.
Die zweite Tatsache, die mit dem Standort des Theaters am Augustinerhof zusammenhängt, ist weniger erfreulich: Die Wünsche der Planer und die Beschlüsse des Stadtrates von damals zur städtebaulichen Integration des Theaters wurden vernachlässigt und (noch) nicht umgesetzt - leider! Aber was nicht ist, kann ja noch werden und für bauliche Entwicklungen in einer Stadt ist es nie zu spät.
Wie hatten sich die Planenden und der Stadtrat 1962 die Einbindung in das Stadtgefüge vorgestellt? An zwei Stellen sollte sich das Theater weiterentwickeln. Erstens nach Südosten Richtung Hindenburgstraße und Viehmarktplatz. Wer einmal über die Mauer an der Hindenburgstraße aufs Theater schaut (besser noch vom OG des Hauses gegenüber), der erlebt eine Überraschung. Er sieht das Theater „von vorne”, er erkennt die Achse des Bühnenturms und wie ein Bug kommt in voller Breite das Foyer auf ihn zu. Da wird erst bewusst, dass der heutige Eingang vom Augustinerhof ein Seiteneingang ist. Die Architekten 1962: „Um vor dem Theater (zur Hindenburgstr., d.Verf.) die vorgesehenen Grünanlagen schaffen zu können, müssen außerdem weitere Grundstücke freigemacht werden”.2
Das Spannungsverhältnis zwischen dem geschlossenen introvertierten Kern des Theaters und dem sich (auf „demokratische Weise”, Graubner) nach allen Seiten in die Stadt öffnenden Foyer ist eigentlich in seiner ganzen Bedeutung nur von der Hindenburgstraße zu erleben. Das hat jetzt eine Chance, wo das Grundstück der Kirchengemeinde St. Antonius an der Hindenburgstraße incl. Pfarrhausgebäude des Architekten H.O. Vogel zum Erwerb oder zur Pacht ansteht. Eine einmalige Chance zur Freistellung des Theaters und seiner Erschließung „von vorne”.
Die zweite Möglichkeit zu einer Vervollständigung und zur besseren Integration des Theaters am Augustinerhof sahen die Planer damals auf der Nordostseite in Richtung Antoniuskirche. Hier sollte nach einem Erwerb von Grundstücken eine Erweiterung mit Werkstatträumen als 2. Bauabschnitt erfolgen und mit einer fußläufigen Verbindung zur Antoniuskirche und zum mittelalterlichen Straßennetz die Einbindung ins Stadtgefüge selbstverständlicher werden. Planungsrelevant ist dazu nichts eingeleitet, mittel- oder langfristig verfolgenswert bleibt die Idee jedenfalls.
Das Trier Forum e.V. und die Baukultur Trier e.V werden in Kooperation mit der Hochschule Trier im Herbst diesen Jahres zur Klärung und Förderung der städtebaulichen Entwicklung im größeren Umfeld des Theaters einen für alle Bürger offenen Workshop anbieten. Architekten werden in Abstimmung mit der Stadtverwaltung mit Betroffenen, mit Fachleuten unterschiedlicher Institutionen und mit Bürgern in einer 1 1/2 tägigen Veranstaltung ausloten und sammeln, was es an Ideen und Entwicklungsmöglichkeiten für dieses Stadtviertel gibt - kurzfristig, mittelfristig, langfristig.
Alois Peitz
Trier Forum e.V
Baukultur Trier e.V.
1 Architekt Graubner bei der Grundsteinlegung am 01. Januar 1962
2 Architekten Graubner/Müller im Erläuerungsbericht, veröffentlicht in Graubner, Theaterbau, 1968, S. 65.
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Monica Pauly
Hier der Text zu den Bildern: Bänkelgesang Text
Mit Mitgliedern, Freunden und am Trier Forum und seiner Arbeit Interessierten feierte der Verein Ende Januar 30 Jahre bürgerschaftliches Engagement.
Wir danken allen, die zu einem gelungenen Abend beigetragen haben. Im besonderen möchten wir uns bei den aktiv Mitwirkenden bedanken:
Lothar Breithmeier vom Philharmonischen Orchester Trier, der mit seiner Klarinette die vorORT-Termine aus 2016/17 amüsant aber auch nachdenklich gekonnt interpretierte.
Den Architekten Prof. Dr.-Ing. Matthias Sieveke, Hans-Jürgen Stein und Alexander Wien, die in einem spontanen Workshop den Möglichkeiten der Gestaltung des Theaterumfeldes nachgingen. Dass es durchaus umsetzbare Persepktiven gibt, bestätigte Oberbürgermeister Wolfram Leibe, der sich ebenso spontan in die Diskussion einbrachte.
Ganz herzlich danken wir unserem Beiratsmitglied Alois Peitz, der unterhaltsam und produktiv durch den Abend führte und zum krönenden Abschluss sein komödiantisches Talent zeigte und mit wunderbaren Zeichnungen von Monica Pauly, der wir an diese Stelle ebenfalls herzlich danken, das aktuelle politische Geschehen einer Stadt mal auf ganz andere Art und Weise präsentierte.
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„Rettet den Weißhauswald, das Städtische Viehmarktprojekt im Brennpunkt, Palais Walderdorff - Schöner Schein, der Trierer Dombereich - eine Stadt in der Stadt, Baum oder der nicht Baum auf dem Domfreihof, Hände weg vom Theater, Neuer Standort Feuerwache, Deutschordenskommende - ein Ort mit Geschichte und Potential, Paulusplatz - kann da was zusammenwachsen, Leere Kirchen … und was dann, vor ORT Termine in der Judengasse, im Karl Marx Haus, zum Haus Venedig, vor bedrohten Fassaden in der Fleischstraße…….."
Bürger für sinnvolles Bewahren, behutsame Erneuerung und Entwicklung der Stadt und ihres Umlandes
Dieses Motto hatte sich der Verein vor 30 Jahren für seine Arbeit gewählt. Aus deiesem Anlass laden wir Sie herzlich zu unserer Festveranstaltung am 25. Januar 2018 ab 18.00 Uhr in die Remise des Museums am Dom, Bischof Stein Platz in Trier ein.
Programm
- BEGRÜSSUNG
- LOTHAR BREITHMEIER vom Philharmonischen Orchester Trier interpretiert die vorORT-Termine aus 2016/17 mit seiner Klarinette
- UTOPIEN: Planungsgespräch zwischen Architekten vor offenem Bildschirm zum Umfeld des Stadttheaters
- BÄNKELGESANG: Ein Bänkelsänger (AP) vor der Leinwand (Monica Pauly) zu Personen, zur Politik und zu Entwicklungen in Trier
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"Für sinnvolles Bewahren, behutsame Erneuerung und Entwicklung der Stadt und ihres Umlandes”, so steht es im Gründungstext des Trier Forum e.V. Das schließt Visionen für die Entwicklung einer Stadt und deren Baukultur mit ein. Eine solche Vision ist wie selbstverständlich - wann auch immer - ein Trierzentrum zwischen den Alleen nur noch für den ÖPNV und wie selbstverständlich auch die Umfassung dieses Zentrums mit einem Grünbering für Kinder und Familien, Alte, Behinderte und Gesunde, Einheimische und Touristen. In dem seit der Römerzeit gewachsenen Trier fällt eine solche Grünzone den Bürgern fast wie ein Geschenk in den Schoß. In der Realisierung braucht so etwas seine Zeit, und es gelingt nur Schritt für Schritt. Ein jetzt möglicher Schritt auf eine große Vision hin ist das Herausnehmen der ARAL-Tankstelle aus dem Alleenring.
Auch alle, die spätes Einkaufen in der Nähe als bequem erachten, sollten bedenken: An jeder Stelle in unserer demokratischen Gesellschaft ist das große Ganze nur in kleinen Schritten zu erreichen. Und dieser kleine Schritt jetzt heißt: Raus mit der Tankstelle aus dem Grünbereich!
Noch ein Randvermerk: Es ist schon fast ein Witz der Geschichte, dass ausgerechnet eine Tankstelle im ruhmreichen historischen Trier, der ältesten Stadt Deutschlands, das Thema des ersten Bürgerentscheids ist. Da wären - bei diesem Aufwand!- doch andere Themen spannender und lohnenswert: Bezahlbarer Wohnraum für Familien in der Stadt, JA oder NEIN, Verdichtung des Vorhandenen statt neuer Stadtviertel, JA oder NEIN, autofreie Altstadt, JA oder NEIN, der Themen gäb es viele. Es geht auch in der Frage der ARAL-Tankstelle um die Zukunft der Stadt: JA für die Zukunft, NEIN zur Tankstelle im Alleenring.
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Am 16. September 2017 verstarb Dr. Annette Haller
Trägerin des Hermann-Münzel-Preises 2007
Die Judaistin Annette Haller geboren am 30. März 1958 in Trier, hat das Erinnern an jüdisches Leben in unserem Land zum Inhalt ihrer beruflichen und wissenschaftlichen Arbeit gemacht. Seit 1993 Leiterin der „Germania Judaica – Bibliothek zur Geschichte des deutschen Judentums“, hat sie diese von engagierten Kölner Bürgern, u. A. Heinrich Böll, ins Leben gerufene Institution geprägt und zur größten europäischen Dokumentation jüdischen Lebens und Wirkens ausgebaut.
Ihre Forschungen und Publikationen hat sie zu wesentlichen Teilen der jüdischen Geschichte ihrer Heimatstadt Trier gewidmet. Ihre Dissertation erschloss das Protokollbuch der jüdischen Gemeinde als wichtige Quelle trierisch-jüdischen Lebens. Die Wiederentdeckung und Neuherausgabe (gemeinsam mit Heinz Monz) eines einst weit über die Region hinaus verbreiteten, in neun Auflagen erschienenen Kochbuchs einer im ehemaligen Synagogengebäude in der Weberbach ansässigen Köchin gewährte interessante Einblicke in die Normalität jüdischen Alltags um 1900. Mit ihrem monumentalen Werk über den alten Friedhof in der Weidegasse schließlich rückte sie ein hochrangiges Kulturdenkmal unserer Stadt ins allgemeine Bewusstsein.
Die Zeugnisse jüdischen Lebens in Trier und der Region zu erforschen, zu bewahren, zu sichern, anschaulich zu machen, war von Beginn an ein besonderes Anliegen des Trier-Forums. Dies ist es auch weiterhin, wie etwa der Einsatz für die Judengasse, vor wenigen Tagen noch Thema eines Termins vor Ort zeigt.
Und es wird es bleiben. Dabei wird uns die dankbare Erinnerung an die Preisträgerin Annette Haller begleiten.
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Judengasse
2017 ist ein Jubiläumsjahr für die Geschichte des Judentums in Trier: 1957 wurde die neu erbaute Synagoge in der Kaiserstraße in Trier eingeweiht.
In drei Synagogen hatten die Juden vom Mittelalter an ihren Glauben praktiziert: Bis 1418, dem Jahr ihrer Vertreibung aus Trier, in der Synagoge im mittelalterlichen Judenviertel, zwischen Jakobstraße und Stockplatz gelegen. Nach ihrer Wiederansiedlung im 17. Jahrhundert im jüdischen Viertel in der Weberbach (heutiges Gebäude der Pax-Bank) und schließlich, bis zum 9./10.11.1938, in der Synagoge am Zuckerberg.
Das Trier Forum nimmt das Jubiläumsjahr 2017 zum Anlass, seine Aktivitäten auch verstärkt dem jüdischen Leben und seines Gedenkens in Trier zu widmen.
So unterstützt es die Bemühungen von Vereinigungen und Einzelpersonen, welche der Judengasse kurzfristig ein würdigeres Aussehen verleihen wollen, indem z.B. neue Schilder mit erläuternden Texten (in deutscher, englischer, französischer und hebräischer Sprache) angebracht werden, die Beleuchtung verbessert und ein neuer Anstrich erfolgen soll.
Langfristig soll in der Judengasse - mit Vorliebe im jüdischen Haus, in welchem sich noch eine Mikwe, das jüdische Ritualbad, befindet - eine "Dokumentationsstätte jüdischen Lebens" von den Anfängen in römischer Zeit über die Blütezeit im Mittelalter bis hin zum Holocaust und dem Neuaufbau nach 1945 entstehen.
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Diskussion über die Stadtentwicklung Triers
Am 15.02.2017 lud das Trier Forum um 19 Uhr in die Viehmarktthermen ein
Unter dem Titel "vor ORT" hatte das Trier Forum e.V. im Herbst letzten Jahres interessierte Bürger und politisch wie gesellschaftlich Beteiligte an unterschiedliche Orte der Stadt Trier eingeladen, um über offene Fragen zum Paulusplatz, dem Theater, der Deutschordenskommende sowie der Feuerwache zu diskutieren. In einer abschließenden Veranstaltung mit Vortrag und Podiumsdiskussion wollten wir das Thema „Stadtentwicklung“ noch einmal gemeinsam mit den Bürgern diskutieren.
Nach einem Vortrag des Architekten François Valentiny, der einen Eindruck der Stadtentwicklung Triers mit dem Blick von außen gegeben hat, und kurzen Zusammenfassungen der 4 „vor ORT“-Termine diskutierten wir das Thema gemeinsam mit François Valentiny, Generaldirektor Thomas Metz von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz und Prof. Alois Peitz vom Trier Forum. Die Veranstaltung wurde wieder einmal engagiert und hoch professionell von Dr. Kurt Bohr, u.a. Herausgeber des saarländischen Kulturmagazins „Opus" moderiert.
Der Trierische Volksfreund hat die Veranstaltung zusammengefasst: Pressebericht TV
Weitere Informationen zu der Reihe „vor ORT“ 2016 finden Sie in unserer Rubrik „Vortragsreihe“.
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...wünscht das Trier Forum.
1957 wurde die Synagoge in Trier eingeweiht. Wir nehmen das Jubiläumsjahr 2017 zum Anlass, unsere Aktivitäten auch verstärkt dem jüdischen Leben und seines Gedenkens in Trier zu widmen. Im September planen wir wieder eine Exkursion nach Mainz, einer der drei SchUM-Städte, die wir nach Worms und Speyer besuchen wollen.Wir freuen uns auf ein interessantes Jahr, in dem wir uns weiterhin der Thematik der Bürgerbeteiligung auch im Rahmen unserer Reihe "vor ORT" widmen möchten.
Des weiteren möchten wir achtsam und sensibel bleiben für die Herausforderungen, die Trier und seinen Bürgerinnen und Bürgern auch in diesem Jahr bevorstehen.
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Am 24.10.2016 hat die SPD-Fraktion mehrere Experten zur Anhörung über die "Machbarkeitsstudie Theater Trier" in den Rathausaal eingeladen. Neben theapro-Geschäftsführer Reinhold Daberto stellten sich Professor Matthias Sieveke, Dekan des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Trier, Gerold Reker, Präsident der rheinland-pfälzischen Architektenkammer und Professor Alois Peitz, Mitglied des Trier Forum e.V., den Fragen der Fraktionsmitglieder und Besucher.
Hier finden Sie die Aussagen und das Statement von Professor Peitz:
Theater_Trier_Statement_Alois_Peitz_24_10_16.pdf
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Stellungnahme zur Machbarkeitsstudie "Sanierung/Neubau Theater Trier"
Am 14. Juni 2016 wurde der Öffentlichkeit ein Zwischenbericht zum aktuellen Stand der Machbarkeitsstudie für eine Sanierung des Theatergebäudes vorgestellt.
Vor dem Hintergrund der herausragenden städtebaulichen Bedeutung des Theaters möchten wir gemeinsam mit Architekten der Architektenkammer und dem Bund der Architekten Rheinland-Pfalz folgende Stellungnahme abgeben: